wsw.info: Stromspar-Check

Energiefresser finden

Welche Geräte brauchen besonders viel Strom? Wann lohnt sich ein Austausch? Diese Fragen beantworten die Stromsparhelfer und Stromsparhelferinnen der Caritas. Sie besuchen einkommensschwache Haushalte.

Die Spielekonsole lief im Lockdown plötzlich viel länger, im Ofen wurden leckere Sachen gebacken, häufiges und langes Händewaschen war natürlich Pflicht. Auf der Stromrechnung machen sich solche veränderten Lebensgewohnheiten jedoch schnell bemerkbar. Damit es nicht zum dicken Ende kommt, bietet die Caritas jetzt für einkommensschwache Haushalte in Wuppertal einen Stromspar-Check an.

„Der Verbrauch, der auf den Geräten steht, entspricht nicht immer dem tatsächlichen Verbrauch.“ Vanessa Rüttger

Zweier-Teams besuchen Interessenten zu Hause und messen den Verbrauch sämtlicher Elektrogeräte. „Der Verbrauch, der auf den Geräten steht, entspricht nicht immer dem tatsächlichen Verbrauch“, lautet die Erfahrung von Stromsparhelferin Vanessa Rüttger. Dabei spiele auch die Wartung eine Rolle: Wer seinen Kühlschrank regelmäßig enteist, verbraucht weniger Strom, auch ein Entstauben von Computerlüftern kann helfen. 

Oft fallen den Stromsparhelfern betagte Kühlkombinationen auf. „Die Leute kaufen gerne billige, gebrauchte Kühlschränke – die haben dann einen entsprechend hohen Verbrauch“, erzählt Vanessa Rüttger. Dabei amortisiere sich die Neuanschaffung eines stromsparenden Geräts nach spätestens zwei Jahren. Um solch einen Kauf anzuregen, können die Stromspar-Teams unter bestimmten Bedingungen sogar Gutscheine für sparsame Geräte ausgeben. 

Teure Durchlauferhitzer 

Kleine Verbesserungen wie Strahlregler für Wasserhähne und Duschsparköpfe bringen die Stromsparhelfer direkt an. Dadurch wird weniger Warmwasser verbraucht. „Einer der größten Kostenfaktoren sind elektrische Durchlauferhitzer“, warnt Stromsparhelfer Serdar Ferhat Sahin. Er beriet gerade eine Familie, die nach einem Umzug nun das Wasser elektrisch erhitzt und deren Kinder gerne sehr lange duschen. „Die Eltern waren sehr erschrocken über den hohen Verbrauch.“ Durch die Beratung und die darauffolgende Änderung des Nutzungsverhaltens konnte die Familie eine hohe Nachzahlung im nächsten Jahr verhindern.

Die vier Stromsparhelfer und Stromsparhelferinnen der Caritas unter Leitung von Dieter Rietmann kommen alle aus anderen Berufen und wurden mit vielen Fortbildungen auf ihre Aufgabe vorbereitet. Das Projekt läuft seit Februar 2021 und ist erst einmal bis März 2022 befristet. Ein Antrag auf Verlängerung wurde gestellt. Beraten lassen können sich dort alle Haushalte, die Transferleistungen beziehen.

Text: Tanja Heil
Fotos: Stefanie vom Stein