wsw.info: Treppen-Reihe
Wuppertal ist Rekordhalterin in Sachen Treppen: Weit mehr als 500 der stufigen Bauwerke, privat und öffentlich, sind in den Stadtteilen verteilt. Gut zwei Jahre lang haben wir besondere Treppen im Tal vorgestellt. Eine war besonders bekannt, eine andere ein beliebtes Fotomotiv, wieder andere waren kunstvoll inszeniert. Mit diesem Kleeblatt aus vier Treppen – jede kann ihren ganz eigenen Superlativ vorweisen – beenden wir unsere Treppen-Serie.
Laut Wuppertaler Treppen-Lexikon der Superlative hat die Vogelsauer Treppe im Elberfelder Westen die meisten Stufen – 241, versehen mit 24 Podesten. 1904 entstand der obere Teil mit 131 Stufen, schmiedeeisernem Holmgeländer und Stahlrohrhandlauf. 1920 kam der untere Teil mit 110 Stufen hinzu, aufgewertet mit Natursteinmauern. Die denkmalgeschützte Freitreppe verbindet die Vogelsaue mit der Friedrich-Ebert- und der Nützenberger Straße. Wer genug Puste hat und immer weiter hinauf geht, gelangt irgendwann zum Weyerbuschturm. Seit 2005 gehört das Bauwerk zu den Protagonistinnen des Projekts „Wegeverbindungen vom Tal auf die Höhen“.
Im Treppenkataster der Stadt Wuppertal ist sie als die älteste registriert: Die Treppe Am Obergraben 20 in Beyenburg gibt es seit 1880. Damit ist sie sogar noch älter als die Jakobstreppe (1887, Elberfeld West), die Wülfingtreppe (1896, Elberfeld Nord, 1986 neues Erscheinungsbild wegen Neubaus) und die Preßburger Treppe (1896, Quartier Ostersbaum). Mit 69 hat sie vergleichsweise wenig Stufen. Sie führt zur Straße Beyenburger Freiheit.
rund 470
öffentliche Treppen gibt es in Wuppertal. Zusammen haben sie fast 12 400 Stufen. Das entspricht einer Lauflänge von 4 516 Metern und einem Höhenunterschied von 2 167 Metern.
Die Elberstreppe in Oberbarmen ist eine der jüngsten und buntesten Treppen in Wuppertal. Sie wurde am 19. Juni eingeweiht, nachdem sie technisch erneuert und künstlerisch mit kleinen Mosaiken aufgewertet wurde. Die Steinchen hat das Dortmunder Atelier Kaller eigens hergestellt, um die 78 Stufen zwischen den acht Podesten so farbenfroh zu gestalten, wie es auch die Vielfalt des Stadtteils hergibt – denn dort leben viele unterschiedliche Kulturen im Miteinander. Die beidseitig mit Handläufen möglichst barrierefrei gestaltete Elberstreppe ist ein Element des städtischen Projekts „Stadt in Bewegung“.
1910 errichtet, gilt die Eichentreppe in Barmen als besonders stadtbildprägend. Ihre 93 Kunststeinstufen führen über acht Podeste von der Eichenstraße hinauf zur Kastanienstraße im Quartier Loh. 2001 wurde die viereinhalb Meter breite Freitreppe komplett erneuert.
Text: Tonia Sorrentino
Fotos: Stefanie vom Stein