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Flower Power

Auch in diesem Jahr muss wieder mit Hitzerekorden gerechnet werden. Für Pflanzen und Bäume ist das eine echte Herausforderung. Gärtner Hans Christian Eckhardt gibt Tipps für den trockenen Sommer.

Gärtner Hans Christian Eckhardt mit Stauden

Braune Halme und nackter Erdboden: Statt saftigem Rasen waren in den vergangenen Sommern in vielen Wuppertaler Gärten karge, vertrocknete Flächen zu sehen. Wer das verhindern wollte, musste fast täglich gießen – und damit viel kostbares Trinkwasser aufwenden. Gärtner Hans Christian Eckhardt hat jedoch auch andere Ideen für einen grünen Garten ohne Gießen: „Blumenwiesen sind wesentlich trockenheitsresistenter als Rasen.“ Er empfiehlt Kräuter aus Alpenregionen, die schwierige Klimabedingungen gewöhnt sind. Sie haben nebenbei den Vorteil, dass sie hübsche Blüten ausbilden und damit Insekten als Weide dienen. „Allerdings haben viele dieser Kräuter eine kürzere Vegetationsperiode, oft nur vier Monate“, erklärt Eckhardt.

Blumen statt Rasen

Bei der Anlage so einer Blumenwiese gilt es einiges zu beachten: Während ein Hausgarten gut gedüngt sein möchte, benötigen die Alpenblumen nur wenige Nährstoffe. Wer sie nächstes Jahr aussäen möchte, sollte schon dieses Jahr auf Düngemittel im Rasen verzichten. Die Blumenwiese sollte nur selten gemäht werden und die Mahd (das gemähte Gras) einige Tage liegen bleiben, damit die Samen wieder ins Erdreich fallen können. So kommen die Blumen ganz von alleine immer wieder. Wer auf seiner Wiese Fußball spielen möchte, wird jedoch mit einer Blumenwiese nicht glücklich: Diese wird zwischen einem halben und eineinhalb Meter hoch.

„Blumenwiesen sind wesentlich
trockenheits­resistenter als Rasen.“
Hans Christian Eckhardt

Robuste Stauden

Eine Alternative sind flach kriechende Stauden aus der Gattung Sedum wie Mauerpfeffer oder Fetthenne. Sie haben dicke, fleischige Blätter und können deshalb gut Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum speichern. Für Blumenbeete rät Hans Christian Eckhardt zu einfachen Stauden aus alten Sorten. Sie seien in der Regel robuster als ihre hochgezüchteten Verwandten. Einen entscheidenden Einfluss habe eine gute Vorbereitung: Beim Einpflanzen sollten Gartenfreunde ein großes Pflanzloch graben und mit viel Kompost angereicherten Boden hineinfüllen. „Wichtig ist, dass keine Staunässe entsteht und sich die Wurzeln gut entwickeln können“, erklärt der Gärtner. Je mehr Wurzeln eine Pflanze bilde, desto mehr Feuchtigkeit könne sie sich auch in trockenen Zeiten holen. Auch eine Abdeckung der Blumenbeete mit Kompost könne einerseits die Feuchtigkeit im Boden halten und andererseits die Pflanzen stärken. Das solle am besten im Winter oder frühen Frühjahr geschehen. Eine Decke aus Rindenmulch hingegen halte zwar auch die Feuchtigkeit in der Erde, entziehe dem Boden jedoch bei der Kompostierung Stickstoff.

Wer eine trockenheitsresistente Hecke pflanzen möchte, kann zu Weißdorn und Feldahorn greifen. Auch sie bieten Bienen und Hummeln viel Nahrung. Bäume, die wenig Wasser benötigen und attraktiv im Garten aussehen, sind beispielsweise die Blasenesche, Robinie oder Amberbäume mit ihrer intensiven roten Herbstfärbung.

Text: Tanja Heil
Fotos: Stefanie vom Stein