Gut geparkt

Über die Plattform DeinRadschloss können im Parkhaus Hauptbahnhof Stellplätze für Zweiräder gebucht werden. Bald stehen auch Radboxen an mehreren Wuppertaler Bahnhöfen zur Verfügung.

Über die VRR-Onlineplattform www.dein-radschloss.de können in 16 NRW-Städten rund 1 000 Stellplätze für Fahrräder gebucht werden. Das geht nach einer einmaligen Registrierung ganz einfach mit der Chipkarte des AboTickets, der DeinRadschloss-Chip­karte oder einem PIN-Code. Ab Septem­ber können über die Plattform auch 142 Stellplätze im Parkhaus Hauptbahn­hof gemietet werden. Die Anmietung der 20 Radboxen dort ist bereits seit Juli über DeinRadschloss möglich.

Das Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof haben die WSW gemeinsam mit Oberbürgermeister Andreas Mucke Anfang Juli eröffnet. Mit der neuen Abstellanlage steht Radfahrern in der Elberfelder City erstmals eine zentrale und wettergeschützte Abstellmöglichkeit für ihr Zweirad zur Verfügung. Die Anlage wurde vor allem für Radpendler und Besucher der Elberfelder Innenstadt geplant. Das neue Fahrradparkhaus ist hervorragend mit dem Wuppertaler ÖPNV und dem Regional- und Fernverkehr der Bahn verknüpft.

„Das Fahrradparkhaus soll den Anteil des Radverkehrs in Wuppertal erhöhen“, sagte WSW-Geschäftsführer Martin Bickenbach bei der Eröffnung. Dieser liegt in der Schwebebahnstadt aktuell bei drei Prozent. Als Parkhaus- und ÖPNV-Betreiber wollen die WSW in Kooperation mit dem VRR durch das nutzerfreundliche Angebot einen weiteren Beitrag zur Verkehrswende in Wuppertal leisten.

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Stellplätze für Fahrräder stehen ab September im Parkhaus Hauptbahnhof am Döppersberg zur Verfügung.

Auch für die Stadt hat das Fahrradparkhaus große Bedeutung. „Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur muss im Rahmen der Mobilitätswende mit großem Tempo vorangetrieben werden. Mit dem Radverkehr können wir in Wuppertal eine schnelle, kostengünstige und nachhaltige Entlastung der Umwelt erzielen“, macht Oberbürgermeister Andreas Mucke deutlich. Und weiter: „Diese neue, sichere und überdachte Radabstellanlage vereinfacht den Umstieg vom Rad zum ÖPNV und macht damit das Fahrradfahren in Wuppertal attraktiver. Bis 2025 sollen 10 Prozent der Verkehrswege mit dem Rad zurückgelegt werden.“

Der erste Baustein

Als Einführungsangebot konnten die Fahrradstellplätze im Parkhaus Hauptbahnhof in den ersten beiden Monaten kostenlos genutzt werden. Mit der Installation der elektronischen Zugangsanlage ist der Zugang jetzt nur noch für registrierte Nutzer gegen Entgelt möglich. Die Tagesmiete für einen Stellplatz beziehungsweise eine Radbox beträgt 1 Euro, die Monatsmiete 10 Euro für einen Stellplatz und 15 Euro für eine Radbox. Man kann die Plätze auch wochen- oder jahresweise mieten. Die Buchung wird zukünftig auch über die App „WSW move“ möglich sein.

Das Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof ist der erste Baustein einer Fahrradoffensive von WSW und Stadt. Fahrradboxen sind auch noch an den Bahnhöfen Barmen, Oberbarmen, Steinbeck und Vohwinkel geplant.

Die Förderung des Radverkehrs hat eine lange Vorgeschichte bei den WSW. Schon in den 1980er Jahren waren die Stadtwerke Vorreiter bei der Möglichkeit, Fahrräder im Bus mitzunehmen. Ab 1990 war dies nach einer Testphase zu bestimmten Zeiten in allen Bussen möglich. 1986 bauten die WSW drei Busse zum Fahrrad-Express um, der die Drahtesel an Wochenenden auf die Wuppertaler Nord- und Südhöhen transportierte. Damit unterstützten die WSW die Nutzung des damals neu durch die Stadt eingerichteten Radwegenetzes. In der Stadtverwaltung wurde im Ressort Verkehrsplanung in den 1990er Jahren die Funktion des „Fahrradbeauftragten“ geschaffen. Durch die Nordbahntrasse, aber auch durch den Erfolg der E-Bikes, nahm der Fahrradverkehr in Wuppertal in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung. Auf Grundlage des mit Bürgerbeteiligung erarbeitete Radverkehrskonzepts will die Stadt Wuppertal ein flächendeckendes, innerstädtisches Radroutensystem umsetzen.

Text: Rainer Friedrich