Freizeit: Grüner Zoo Wuppertal
Der Grüne Zoo Wuppertal ist zu allen Jahreszeiten einen Besuch wert. Aber besonders im Sommer locken das warme Wetter und die Ferien viele Besucher dorthin. Dabei gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Das vor fünf Jahren von Zoodirektor Arne Lawrenz gestartete Projekt des Grünen Zoos prägt das Zooerlebnis mit naturnahen Gehegen und „Tier-Wohngemeinschaften“.
Eines der größten Neubauvorhaben – „Aralandia“ – ist aktuell noch im Entstehen. Zwischen Blumenrondell und Seelöwenbecken wird eine imposante Freiflugvoliere für Flamingos, Aras und Sittiche gebaut. Das 1100 Quadratmeter große Vogelrevier soll außerdem von Pudus, südamerikanischen Zwerghirschen, bewohnt werden. Das Sechs-Millionen-Euro-Projekt wird vom Zoo-Verein finanziert.
Nachwuchs Tierbabys gibt es im Grünen Zoo regelmäßig zu bestaunen. In diesem Jahr gab es bereits Jungtiere bei den Fidschi-Leguanen, Graumullen, Geckos, Sonnensittichen, Zwerg-Maras, Maras, Brillenpinguinen, Sonnenrallen, Zwergziegen, Bennett-Kängurus, Baumskinks, Okapis und Elefanten.
„Nicht nur in Aralandia, auch in anderen Gehegen halten wir mehrere Tierarten zusammen“, erklärt Jennifer Franic, die sich im Zoo um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Das gehöre zum neuen Konzept. So wohnen etwa gegenüber dem Blumenrondell verschiedene Enten- und Gänsearten mit Präriehunden, einer Nagetierart, zusammen. Die großzügige Patagonienlandschaft teilen sich Nandus, Vikunjas und Pampashasen. Im Südamerikahaus können Takine, Pudus und Zwergmaras gemeinsam das Außengehege nutzen. Auch die Takins und die Roten Pandas sollen noch vergesellschaftet werden.
Junior-Zoo Seit 2015 können Kinder im Junior-Zoo auf der ehemaligen Zebra-Anlage nicht nur Ziegen, Esel, Schweine und Hühner streicheln, sondern auch mit Besen, Rechen, Schaufeln und Schubkarren den Pflegern beim Reinigen des Geheges helfen oder den Tieren das Fell striegeln. Füttern ist allerdings nicht erlaubt. Zum Spielen gibt es im Zoo außerdem einen Wasserspielplatz sowie einen Riesensandkasten mit Röhrenrutsche.
Eine ganz besondere Wohngemeinschaft findet man im Terrarium. Dort leben ein Korallenfrosch und eine Baumpython friedlich zusammen. „Das klappt schon seit mehreren Jahren problemlos“, sagt Tierpfleger Dominik Töller. Auch andere Reptilien und Amphibien in seiner Obhut lassen sich gut vergesellschaften, so etwa Dornschwanzagame, Ägyptische Landschildkröte und Hardun. „Sowohl die Schildkröten, als auch die Hardune hatten kürzlich Nachwuchs“, berichtet Töller. Das sei immer ein Zeichen, dass die Tiere sich wohlfühlen.
KombiTicket Für den Zoobesuch inklusive Anreise mit dem ÖPNV bieten die WSW ein KombiTicket als Tageskarte an. Es ist in den WSW-Bussen, am Automaten, in den WSW MobiCentern und allen Verkaufsstellen sowie als HandyTicket erhältlich. Für Erwachsene kostet es 14,50 Euro und für Kinder (4 bis 16 Jahre) 7 Euro. Das Zoo-KombiTicket für zwei Erwachsenen und bis zu drei Kinder kostet 37 Euro.
Ein weiteres Merkmal des Grünen Zoos ist die Konzentration auf wenige Tierarten. „Tiere, denen wir keine artgemäßen Haltungsbedingungen mehr bieten können, geben wir lieber ab, dafür bekommen andere dann mehr Platz“, erklärt Jennifer Franic. Im kleinen Affenhaus sind beispielsweise nur noch drei Arten zu sehen, die aber haben jetzt größere Gehege, die außerdem dem Lebensraum der Tiere entsprechend gestaltet wurden. Klammeraffe, Roter Vari und Drill sind dort zu sehen. Dort, wo früher die Kurzkrallenotter untergebracht waren, ist ein „Europa-Gehege“ mit Unken, Sumpfschildkröten und Teichmuscheln entstanden. Auch Zauneidechsen werden dort noch einziehen. Für die Neugestaltung der Gehege sind die Tierpfleger und Gärtner des Zoos selbst verantwortlich. Hier wurde in den letzten Jahren viel zusätzliche Arbeit geleistet. „Ein besonders schönes Beispiel ist das Gehege der Hirscheber“, findet Jennifer Franic. Das Außengelände der langbeinigen Schweinsart aus Indonesien erinnert an einen Waldgarten.
Zoo-Führungen In den Sommerferien laden die WSW ihre Abo-Kunden zu zwei kostenlosen Zoo-Führungen ein. Die 1,5-stündigen Touren sind kostenlos und starten am 17. Juli und am 14. August jeweils um 15 Uhr. Abo-Kunden erhalten ermäßigten Eintritt. Es ist eine telefonische Anmeldung unter 0202 5633600 erforderlich.
Es sind aber auch ganz neue Tierarten im Zoo eingezogen. So sind in den letzten ein bis zwei Jahren unter anderem Yaks, Rote Pandas und Rothunde zum Tierbestand hinzugekommen. Letztere wohnen in der ehemaligen Wolfsanlage. Alles in allem eine Menge gute Gründe, dem 1881 eröffneten Wuppertaler Zoo mal wieder einen Besuch abzustatten – und natürlich können sich die Besucher auch auf Elefanten, Seelöwen, Eisbären, Pinguine, Löwen, Tiger, Schneeleoparden, Zebras, Gorillas, Orang-Utans und viele mehr freuen.
Text: Rainer Friedrich