Energie: Baustelle Sonnborner Kreuz
Am Autobahnkreuz Sonnborn verlegen die WSW neue Abwasserleitungen. Das gesamte Projekt wird rund 12 Millionen Euro kosten und soll im Herbst 2020 vollendet sein.
Am Sonnborner Kreuz wird gebaut. Autofahrer müssen aber keine Sorge haben, dass sie deswegen im Stau stehen. Die Arbeiten finden nicht auf, sondern unter der Straße statt. Seit März verlegen die WSW zwischen Möbeck und Rutenbeck eine Abwasserleitung, die nicht nur die Autobahn, sondern auch die Wupper unterquert.
Die „Düker“ genannte Druckleitung wird künftig das Schmutz- und Regenwasser aus dem Einzugsgebiet Lüntenbeck, Rottscheider Bach, Stackenberger Siefen und Eugen-Langen-Straße zum Klärwerk Buchenhofen abführen. Die geplanten Baukosten betragen rund 12 Millionen Euro.
„Der Bohrkopf für den unterirdischen Vortrieb ist 4,7 Meter lang und wiegt 53 Tonnen.“
„In dem Bereich gibt es zwar schon eine Abwasserleitung, aber die ist alt und schlecht zugänglich“, erklärt Michael Kalz von der Planungsabteilung der WSW. „Um Wartungs- oder Reparaturarbeiten an diesem Kanal durchführen zu können, müssen jeweils Teile der A46 bzw. L74 gesperrt werden“, schildert Kalz einen Nachteil des jetzigen Zustands. Der alte Düker stammt noch aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und wurde später durch die Autobahn überbaut. Ein weiterer Nachteil: „Durch die beiden je 40 Zentimeter dicken Stahlrohre der alten Leitung können wir nur das Schmutzwasser aus Haushalten und Gewerbebetrieben ableiten, nicht aber das klärpflichtige Regenwasser“, so der Bauingenieur. Weil der neue Düker beides aufnimmt, können die WSW auf den zusätzlichen Bau eines neuen Regenklärbeckens verzichten. Durch die neue Leitung wird das Schmutzwasser – wie bisher – direkt zur Kläranlage Buchenhofen geleitet. Das klärpflichtige Regenwasser gelangt in den Entlastungssammler Wupper (ESW).
Zwei Meter Durchmesser
Das Kanalrohr, das die WSW zurzeit in Sonnborn verlegen, ist deutlich größer als das alte Ableitungssystem. Es besteht aus einem Stahlbetonrohr mit einem Durchmesser von zwei Metern. Für die Verlegung ist aufwendige Technik erforderlich. Der Bohrkopf für den unterirdischen Vortrieb ist 4,7 Meter lang und wiegt 53 Tonnen. Er arbeitete sich zunächst von der Möbecker Straße gut hundert Meter in östlicher Richtung unter der Autobahn durch zu einem Umlenkschacht in der Ausfahrschleife der Ausfahrt Wuppertal-Vohwinkel. Die beiden Baugruben und der oberirdische Teil der Arbeiten waren von der Schwebebahn aus gut zu beobachten. Vom erwähnten Schacht aus knickt die Abwasserleitung dann nach Süden zum nordwestlichen Ende des Parkplatzes am Bayer-Sportpark ab, wobei er die Bundesstraße B228 und die Wupper unterquert. Dieser Abschnitt hat eine Länge von 125 Metern. Die neue Leitung soll im August 2020 fertig sein, dann kann der alte Düker nach über hundert Jahren außer Betrieb genommen werden.