Energie: WSW-Notstromaggregate
Die Notstromaggregate der WSW können es leistungsmäßig locker mit den stationären Trafostationen aufnehmen und versorgen im Bedarfsfall ganze Industriebetriebe.
Mit 3 671 Kilometern Stromkabel, 1 623 Trafostationen, 5 430 Kabelverteilerschränken und 15 Umspannwerken sorgen die WSW dafür, dass die Verbraucher in Wuppertal flächendeckend und sicher mit elektrischer Energie versorgt werden. Dennoch gibt es Fälle, in denen das Stromnetz nicht für eine Stromversorgung zur Verfügung steht. Meist ist das der Fall, wenn eine Netzstation oder eine Kabelstrecke ausfallen, für die es keine Alternativen gibt. „Das Wuppertaler Stromnetz ist redundant aufgebaut“, erklärt Dr. Frank Pieper, Geschäftsführer der WSW Netz GmbH, „dies bedeutet, dass für jede Betriebsanlage unmittelbar ein Ersatz zur Verfügung steht.“ Im Falle einer Störung können die Kunden so schnell weiter versorgt werden.
Aber auch, wo das nicht der Fall ist, haben die WSW eine Lösung parat. Diese Lösung hat die Größe eines Lkw-Anhängers und ist so etwas wie ein kleines fahrbares Kraftwerk: ein Notstromaggregat. Drei Stück mit unterschiedlicher Leistung besitzen die WSW. Die Aggregate bestehen im Grunde nur aus einem Schiffsdieselmotor und einem elektrischen Generator. Damit sind sie echte Kraftpakete, die locker eine Trafostation ersetzen können. Das größte Notstromaggregat der WSW produziert eine Leistung von 630 Kilovoltampere. Zum Vergleich: Die tragbare Mini-Ausgabe aus dem Baumarkt liegt bei etwa 5 bis 8 Kilovoltampere. „Mit unseren Aggregaten können wir auch einen ganzen Industriebetrieb oder ein Krankenhaus versorgen“, sagt Michael Ellenbürger, Fachmann der WSW Netz für Freileitungen.
In der Regel sind es aber eher Bauernhöfe, Privathäuser oder kleinere Gewerbebetriebe in den Wuppertaler Randzonen, die auf diese Weise vorübergehend mit Strom versorgt werden müssen. „Diese Kunden hängen oft an Freileitungen, die durch Wetter störanfälliger sind und für die es auch keine Ersatzleitungen gibt“, so Ellenbürgers Erklärung. Wird an solchen Leitungen gearbeitet, springt das Mini-Kraftwerk ein. In der Regel sind solche Wartungs- und Reparatureinsätze langfristig geplant und die WSW können ihre Kunden vorher über die Maßnahme und die Ersatzleistung informieren. Echte Notfälle sind viel seltener, zuletzt etwa beim Sturm Friederike im Januar, als Freileitungen gleich an mehreren Stellen im Stadtgebiet abrissen oder Maste umknickten. Aber auch in diesen Fällen, waren die betroffenen Kunden nicht lange ohne Strom – dafür gibt es ja den „Strom aus dem Container“.